Die Sonne des Südens

Weiter geht es mit den Rezepten vom #instaflavourfeast. Es folgen die Hauptgänge, beginnend mit Pasta - #iffpasta. Ihr wisst, ich liebe Pasta, ich könnte sie jeden Tag mindestens zweimal essen und ich mache sie auch für mein Leben gern selber. Logischerweise fiel mir die Wahl des Gerichtes hier echt schwer. Kurzzeitig dachte ich, ich mache im Sinne von #cookforukraine Wareniky, aber dann haben mich Jule & Sarah von Saintjohn.Studio mit ihren Cannelloni bzw mit ihrem Beitrag dazu auf die richtige Idee gebracht: Auf ins Land, wo die Zitronen blühen. Ich werde meine Version von Spaghetti aglio e olio machen!

Hä, Zitrone? Ja, Zitrone. Ich mag die klassische Version, jeder kennt sie. Aber seien wir ehrlich: es ist ein verdammt schweres Gericht mit so viel Öl und wenn dann noch der Knoblauch verbrennt oder bitter ist, Madonna! Also habe ich vor Urzeiten schon meine eigene Version entwickelt. Die Idee kam mir, als ich mal einen Artikel über die Mutter von Andrea Bocelli gelesen habe. Dessen Leibgericht ist angeblich Spaghetti aglio e olio mit Zitrone im Rezept. Also, auf ins Land, wo die Zitronen blühen!

Tonarelli aglio e olio (für 4 Personen als primo oder Mittagessen)

Zutaten:

  • 400 gr Hartweizengrieß & 180 gr Wasser (alternativ eine Packung Spaghetti)

  • 1 Biozitrone (Saft und Abrieb)

  • 2 Knoblauchzehen (Je nach gusto mehr oder weniger)

  • Olivenöl

  • Petersilie

  • Parmesan, gerieben

  • Salz & Pfeffer, Peperoncino

Zubereitung:

Zunächst bereiten wir die Tonarelli zu. Tonarelli kennt man auch als Spaghetti alla Chitarra, ein Name, der von der Zubereitungsart herrührt. Diese Spaghetti werden mit einem mit Draht bespannten Kasten hergestellt. Die Drähte sind wie Saiten einer Gitarre auf den Kasten gespannt und die Teigbahnen werden durchgedrückt.

Und weil “mit Draht bespannter Kasten” so unglaublich profan und deutsch und so überhaupt nicht nach kulinarischer Offenbarung klingt, sprechen wir eben lieber von Tonarelli oder Spaghetti alla chitarra. Und als Ergebnis bekommen wir diese fantastischen, irgendwie anders gearteten, quadratischen Spaghetti, welche einen ganz besonderen Biss haben. Wer hier mehr erfahren möchte, dem lege ich Claudio del Prinzips Blog ans Herz.

Für den Teig den Hartweizengrieß mit dem Wasser in einer Schüssel vermischen, bis ein lockerer Teig entsteht. Diesen anschließend auf der Arbeitsfläche mindestens 15 Minuten von Hand kräftig durchkneten, bis ein elastischer, in seiner Haptik an Spielknete erinnernder Teig entsteht. Zu einer Kugel formen, in Folie einschlagen und für 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen.

Danach den Teig mit dem Mattarello oder einem Nudelholz ausrollen. Die Teigbahn sollte etwa 5mm dick sein (oder je nach Spannung der Chitarra etwa so dick wie die Drähte auseinander liegen) und von der Form so, dass man gut Bahnen abschneiden kann, die etwa so lang und breit sind wie die Chitarra. Vor dem weiteren Verarbeiten gut antrocknen lassen und bemehlen.

Mit dem Nudelholz die Bahnen einzeln nacheinander mit der Chitarra zu Tonarelli schneiden und beiseite legen. Dabei erneut gut bemehlen. Ich empfehle übrigens zum bemehlen von frischer Pasta Wiener Griessler anstelle von normalem Mehl. Die Pasta nimmt das nicht auf, verklebt weniger und das Mehl bildet beim Kochen anschließend keine Mehlklößchen.

Für die Sauce, die mehr ein Pesto ist, wie folgt vorgehen:

Die Zitrone abwaschen, die Schale fein abreiben. Saft auspressen. In einen Messbecher den fein geschnittenen Knoblauch geben, den Zitronensaft angießen und alles mit dem Stabmixer fein pürieren. Anschließend (!!!) das Olivenöl angießen, etwa gleiche Menge wie der Zitronensaft. Mit Salz und Pfeffer sowie fein gewiegter Petersilie, Peperoncino und dem Abrieb der Zitrone abschmecken.

Die Pasta al dente kochen, tropfnaß in eine Pfanne heben, eine Schöpfkelle Kochwasser angeben und bei hoher Hitze kurz aufkochen, um die Stärke zu binden. Dabei kräftig rühren. Vom Herd nehmen und das “Pesto” unterheben. Mit Parmesan garnieren und sofort servieren.

Dazu empfehle ich ein Glas Weißwein und etwas Weißbrot. Und als begleitende Musik Toto Cotugno’s Hit “L’Italiano”. Nahezu alle Italiener hassen dieses Lied, durchaus zurecht, aber weil wir Spaghetti alla chitarra gemacht haben, ist es ausnahmsweise nicht nur ok, das Lied zu hören, sondern grundrichtig, beim Refrain inbrünstig mitzusingen:

“Lasciatemi cantare con la chitarra in mano”


Benvenuto al sud e buon appetito!

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Ganz große Pizzaliebe!

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Instaflavourfeast - Etwas Leichtes, mit Sardinen